Posted by kobold_spellweaver / No comments

2019-12-09

Auf nach Napier!

Posted in Neuseeland, Travel

Ein bisschen sehnsüchtig haben wir gestern Auckland verlassen und sind Richtung Hawkes Bay, genauer nach Napier, aufgebrochen. Unser Hyundai hat sich dabei als unbezahlbar rausgestellt, denn es hat locker unser ganzer Kram reingepasst, ohne dass wir uns großartig anstrengen mussten! Auckland war uns schon ein wenig ans Herz gewachsen, man kannte die Nachbarschaft und wusste, wo die Shops sind, das Wetter war sehr schön und wir müssen erst mal noch rausfinden, was wir Abends jetzt ohne Pool machen 😉

Huka-Waterfalls

Die Fahrt nach Napier war zwar länger als erwartet, aber mit einem Stopp bei den eindrucksvollen Huka-Wasserfällen,  bei denen der Waikato-River, der sonst bis zu 100 Meter breit ist, durch einen Engpass von ca. 10 Metern gezwungen wird, war es dann insgesamt gar nicht so schlecht. Durch die enge Schlucht der Fälle zwängen sich pro Sekunde bis zu 220.000 Liter Wasser, damit könnte man in 11 Sekunden zwei Schwimmbecken mit olympischen Ausmaßen füllen. Das Wasser ist türkisblau und weiss schäumend und alles ist selbst für Lahme ganz einfach von einem Parkplatz aus mit ein paar Schritten zu erreichen.

Ein wenig Lake Taupo, aber der Rest sah von der Stelle auch nicht besonders viel anders aus als jeder andere See

Danach haben wir noch einen Kurzstopp am Lake Taupo gemacht, wo genau am gleichen Tag ein Ironman-Rennen stattgefunden hat, das war aber leider gerade zu Ende als wir ankamen.

Insgesamt war die Strecke zwischen Auckland und Napier sehr schön, es gab so viele Hügel und Berge, bewaldet, frisch aufgeforstet oder mit toten, gefällten Bäumen übersät, voll mit Schafen oder Kühen, immer mal wieder Flüsse und ständig ein kurviges Rauf und Runter. Für uns Menschen sehr schön abwechslungsreich, für Tarja eher anstrengend, einfach nur daliegen und schlafen war oft nicht drin, da sie zu arg in die Kurven gehen musste. Sie bevorzugt den Motorway.

Interessant: auf der 140 km langen Strecke zwischen Lake Taupo und Napier gab es keine einzige Tankstelle, dafür aber dreimal die Möglichkeit, mitten in der Pampa sein E-Auto aufzuladen.

Art Deco in Napier

Napier hat auf den ersten Blick beim reinfahren keinen guten Eindruck gemacht. Hier scheint es sehr lange nicht mehr geregnet zu haben. Alle Wiesen sind verbrannt, wenn sie nicht künstlich beregnet werden. An der langen Einfahrtsstraße entlang, die parallel zum Meer verläuft, sind die ersten Häuser eher schäbig und ich habe mich ernsthaft gefragt, warum diese Stadt jemand empfehlen würde, wo doch alles schöner war, was wir auf dem Weg dorthin gesehen haben.

Innenstadt Napier

Ein Glück wurde es dann im Stadtzentrum sehr viel besser. Die Stadt wurde bei einem schweren Erdbeben im Jahr 1931 großflächig zerstört und dann nach dem Vorbild des Art Deco Stil der 1920er wieder aufgebaut. Dieser zieht sich sehr schön und gepflegt durch die gesamten Fassaden der Innenstadt, die eine Menge an schöner Gastronomie, Einrichtungs- und Klamottenläden zu bieten hat, ein Theater gibt es sogar auch. Die Stadt zieht sich am Meer und der Strandpromenade entlang, die Innenstadt ist flach gelegen, während ein Großteil der umliegenden Wohngebiete sich auf verschiedene Hügel verteilt, was schon wieder an Auckland erinnert.

Strand-Installation, Palast der Winde? 🙂

Der Strand ist schwarz und besteht aus kleinen Kieseln, die bis zur Wasserkante zu einem groben Sand werden. Die Promenade hat eine Menge zu bieten: große Skaterparks, Spielplätze, ein Schwimmbad, Skulpturen und angelegte Gärten. Es ist hier angenehm war und sommerlich.

Springbrunnen und Weihnachtsbeleuchtung am Strand in Napier

Ein Ausflug ins Umland, zu dem Wasserfall von Maraetotara und zum Te Mata Peak hat gezeigt, dass Hawkes Bay doch einiges an Schönheit zu bieten hat. Der Wasserfall liegt sehr schön, ist leicht von einem kleine Parkplatz aus zu Fuß am Flusslauf entlang erreichbar.

FLusslauf zu den Falls

Der Flusslauf mit großen, bewachsenen Steinen und das grüne Flussufer allein sind schon sehr schön. Wir hatten erst befürchtet, dass der Wasserfall überhaupt nicht viel Wasser führt, da um uns herum alles sehr trocken aussieht, aber es war ordentlich Wasser da und der Anblick war durchaus den Ausflug wert.

Maraetotara Falls

Auf dem Weg auf den höchsten Punkt von Te Mata sind wir durch sehr schöne, hügelige, Gras bewachsene Landschaften gefahren, große Weingüter liegen hier und da verstreut, in Te Mata, dem Ort, scheint ein wenig Reichtum angesiedelt zu sein, es gibt dort nicht wenige große Häuser, auch außerhalb des Ortes liegen auf Bergplateaus immer mal wieder richtig schöne, große Häuser. Ist aber auch seehr schön dort, der Blick über die weichen, grünen Hügel mit teilweise rauhen, steinigen Spitzen. Ein wenig schottisch mutet es an.

Leider fing es gerade an zu regnen als wir oben ankamen und wir haben uns im Nachhinein auch geärgert, dass wir dort nicht Mountain Bike gefahren sind, weil es dort wirklich viele und anspruchsvolle Trails gibt, aber leider.. haben wir nicht richtig geplant. Wäre bei dem Wetter aber vielleicht auch nicht so schön gewesen.

Morgen geht es weiter nach Christchurch. Insgesamt finden wir, dass Napier eine schöne Stadt ist, die einiges zu bieten hat, innen und außen herum, auch wenn der Charme auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar ist.

Hastings hingegen, wo wir heute auch noch kurz waren, ist nichts davon. Die Stadt hat weder Charme noch schöne Läden, alles wirkt ein wenig herunter gekommen und in den meisten Läden wird Ramsch verkauft. Auch wenn man sich Mühe gegeben hat, durch Skulpturen oder Weihnachtsschmuck oder Wasserfeatures das Stadtbild zu verschönern, wirkt alles irgendwie kitschig, veraltet oder stilistisch zusammen gewürfelt. Schade.

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