Posted by kobold_spellweaver / No comments

2019-11-17

Auto kaufen (und mehr)

Posted in Neuseeland, Travel

Da wir ja nicht Monate lang einen Mietwagen haben wollen, müssen wir nun die Eier legende Wollmilchsau unter den Autos finden, denn es sollen vier Personen, ein nicht ganz so kleiner Hund und Rucksäcke und Koffer hinein passen. Und nicht zu teuer sein und ein wenig komfortabel und das alles auf einem riesigen Gebrauchtwagenmarkt, der von japanischen und koreanischen Modellen dominiert wird.

Angefangen zu schauen haben wir auf anraten eines Freundes hier aus Auckland bei einem Automarkt, der sonntags morgens beim Racing Course in Ellerslie stattfindet: Dort stehen auf einem großen Parkplatz eine Menge Fahrzeuge mit ihren Privat- oder gewerblichen Besitzern und warten auf Kundschaft. Man schlendert an den Reihen vorbei, die nach Preisen gestaffelt sind, und schaut durch, was einen interessieren könnte. Wenn man sich einig werden sollte, gibt es sogar vor Ort die Möglichkeit, sich die sogenannte „Fitness“ des Autos sofort von einem unabhängigen Fachmann bestätigen zu lassen. Bei uns kam es dazu nicht, da alle Autos in gewünschter Größe als 2-Mann-Camper für Pärchen umgebaut waren. Einige wirklich super einfallsreich und detailverliebt eingerichtet, nur leider nix für uns, jedoch ein Traum für alle Backpacker,die noch ein Vehikel für ihre Rundreise brauchen.

Wir haben danach noch eine Menge Autodealer abgeklappert, die zum Glück auch sonntags aufhaben und uns ein langweiliges Modell nach dem anderen angeschaut. Plüschige Interieurs, Armlehnen und Becherhalter aller Orten, viele Sitze, aber wenig Kofferraum, Displays die nur japanisch mit einem reden.. ein Alptraum! Man kann nur das kleinste Übel wählen und bei uns wird es jetzt wohl ein Toyota Estima werden. Wenigstens hat er keine Gardinchen an den hinteren Scheiben 🙂 Dafür ist es ein Hybrid mit Automatik-Getriebe. Hier werden viel mehr Benziner als Diesel gekauft, weil es auf das Fahren von Diesel eine Kilometerpauschale gibt, für die sowas wie Prepaid-Guthaben gekauft werden müssen. Der Diesel als Kraftstoff ist aber sehr günstig. Die meisten Leute wollen aber vermutlich einfach nicht den Aufwand betreiben, ihre Kilometer nachzuhalten und Prepaid-Guthaben zu kaufen.

Estima besichtigen, mit Test-Koffer…

Den Estima werden wir morgen dann kaufen und fertig machen lassen, damit wir ihn Freitag abholen können, wenn wir den Mietwagen abgeben müssen. Wir waren immer schön mit einem Koffern unterwegs, damit wir ihn in den Kofferraum stellen und abmessen konnten, ob auch wirklich alles passen könnte.

Bei unserer Suche sind wir auch wieder einige Kilometer durch Auckland gefahren und uns ist an den Auffahrten zu den Highways etwas Interessantes aufgefallen: Es gibt auf den zweispurigen Auffahrten Ampeln, bei denen immer nur ein Fahrzeug pro Spur bei grün drüber kommt, also auf den Highway darf. Die Ampel schaltet immer hin und her, so dass zwar auf dem Zubringer zum Highway immer ein wenig Stau ist, der sich aber schnell auflöst, weil die Ampel schnell umspringt, aber auf dem Highway kein Stau entsteht, weil zuviele Autos vom Zubringer aus draufströmen. So kommen alle ganz geordnet, schön der Reihe nach und wohldosiert dazu und auf dem Highway selbst läuft die Sache. Ist doch ne nette Idee von den Kiwis!

Hin und wieder fallen uns hier auch andere Dinge auf, die es in Deutschland so nicht gibt: zum Beispiel gibt es in einigen großen Supermärkten in der Obst- und Gemüseabteilung große Körbe mit Obst,

Free Fruit for Kids – coole Sache!

an denen sich Kinder umsonst bedienen können, wenn sie mit ihren Eltern zum Einkaufen da sind. Und in der Apotheke gibt es tatsächlich SOWAS:

Endlich mal eine Nation, die den Ernst der Lage begriffen hat!

Hier wird die gemeine Männergrippe noch sehr ernst genommen! Unbedingt mal den Packungstext lesen 😀

Natürlich ist auch die Vegetation ganz anders. Hier gibt es Bäume, die aussehen, wie geometrisch getrimmt, eine Menge unterschiedlicher Palmen und Farne,

Palmen am Ellerslie Race Course

und der neuseeländische Weihnachtsbaum ist ein „normaler“ Baum mit grünen Blättern, der um die Weihnachtszeit knallrot blüht. Bilder gibt es, wenn es soweit ist. Bisher hat er nur Knospen und sieht eher unscheinbar aus. Hier in den Läden gibt es aber auch ne Menge weihnachtliches Zeug, ist nicht anders als in Deutschland,

sogar Lebkuchen gibt es, aus Nürnberg, aber nicht die wirklich guten Sachen. Die haben wir aber wohlweislich auch alle schon seit Mitte September in Deutschland gekauft 😉

Beim Bier springt einem auch als allererstes das deutsche Vorzeige-Produkt ins Auge. Krombacher kommt aus unserer Heimat, damit sind wir aufgewachsen – und deswegen sind wir nicht um die halbe Welt geflogen! Aber zum Glück gibt es eine sehr lebendige Craftbeer Szene und somit auch viele spannde Biere, die man probieren kann. Besonders cool (und auch lecker!) kommen die Biere von Tuatara, mit Drachenschuppen auf dem Glas … sehr lecker auch das Pale Ale von Good George Brewing aus Hamilton – da freut man sich doch, dass es direkt in einer 1-Liter Flasche mit Schraubverschluss kommt… 😉

Neben Standard deutschem Bier …
… gibt es zum Glück auch viele spannende Sachen!
Pale Ale aus der 1-Liter Flasche!

Heute abend ist das gute Wetter nochmal ein wenig in Regen umgeschlagen. Aber da die Sonne hier auch sehr unerbittlich ist und Kai und Tom heute schon den ersten Sonnenbrand eingefahren haben, ist eine Pause vielleicht nicht schlecht. Morgen kommt Tarja und übermorgen hat Tom Geburtstag!

See you!