Posted by kobold_spellweaver / No comments

2019-12-03

Bay of Islands und anderes

Posted in Neuseeland, Travel

Promenade in Paihia

Gestern haben wir einen Ausflug zur Bay of Islands im Norden von Auckland gemacht. Drei Autostunden von Auckland entfernt liegt dieser Küstenbereich der aus 144 Inseln besteht. Wir haben nur einen Bruchteil davon gesehen, war halt nur ein Tagesausflug, aber die Gegend ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel und es waren viele Camper und Backpacker unterwegs.

Sukkulenten-Kunst in Russell

Wir waren hauptsächlich in Paihia und haben noch einen Abstecher mit einer kleinen Fähre nach Russell gemacht, dem Ort, in dem 1840 die Kolonie Neuseeland gegründet wurde, per Vertrag zwischen den Maori und der Britischen Krone. Während Paihia ein sehr gefälliger Touristen-Küstenort ist mit vielen Angeboten zu Tagesausflügen auf dem Meer, viel Gastronomie und Boutiquen, ist Russell eher urig, mit knorrigen alten Bäumen, schöne erhaltenen Kolonialhäusern, einem Platzhirsch von einem britischen Hotel, dem „Duke of Marlborough“ und dort spielt sich fast alles an der Waterfront mit einem herrlichen Blick auf Meer, vergnügt schaukelnden weißen Booten und Inseln ab.

Blick auf Russell vom Meer aus

Ein großes Kreuzfahrtschiff lag auch in Küstennähe, hatte aber keinen fühlbaren Einfluss auf den Tag am Meer und legte dann auch pünktlich zur Abendessenszeit wieder ab und tuckerte davon.

Eines der ältesten Gebäude in Russell, von kurz nach der Gründung Neuseelands

Es tat uns dann doch fast leid, keine Übernachtung oder wenigstens ein Abendessen in dem schönen Hotel direkt am Meer gebucht zu haben, aber bei Wein und Bier haben wir dann entspannt auf die Abfahrt unserer Fähre gewartet und aufs Meer geschaut. Rückblickend kann man wohl sagen, dass es sich unbedingt lohnt, mehr als einen Tag für Bay of Islands einzuplanen, wenigstens mal mit einem der Schiffe rauszufahren zum „Hole in the Rock“ oder Delfine anzuschauen oder eine Kayaktour durch die Mangroven zu machen. Oder einfach länger am Meer zu sitzen und dem Platschen der Wellen zuzuschauen, das knallblaue Wasser zu genießen und mal schwimmen zu gehen.

Unsere kleine „Happy Ferry“

Heute morgen beim Spaziergang durch die Nachbarschaft habe ich auf einem Schild für neugebaute Reihenhäuser gelesen, dass man für eins von den Häusern 1.150.000 NZD bezahlen soll. Dazu muss man wissen, dass dass es sich dabei nicht um Häuser mit gleichwertiger Qualität wie in Deutschland handelt: Es sind Häuser aus eine Balkenkonstruktion mit dünnen, fast unisolierten Wänden, einfach verglasten Fenstern, ohne Zentralheizung, manche haben nur Metalldächer, nicht mal Ziegel. In Euro umgerechnet wären das fast 700.000 EUR. So ist aber die Situation in Neuseeland, vermutlich aber auch weltweit: Leute mit wenig Geld können keine Häuser kaufen, (teilweise wohnt deshalb mehr als eine Familie in den Häusern), oder man muss sich hoch verschulden. Es ist absoluter Irrsinn. Hier in Neuseeland kommt noch erschwerend hinzu, dass der Schuldistrikt, in dem das Haus steht, die Höhe der Immobilienpreis mitbestimmt. Wenn man in einem bestimmten Distrikt ein Haus kaufen möchte, MÜSSEN deine Kinder auch auf die Schulen gehen, die in dem Distrikt liegen. Handelt es sich dabei um renommierte Schulen, sind auch die Häuser in dem Distrikt direkt viel teurer als im Nachbardistrikt, denn zu der beliebten Schule will ja jeder.

Uralter Baum in Russell
Gleitschirmflieger

Hier geht es jetzt natürlich auch auf Weihnachten und damit auf den Höhepunkt des Sommers und der Touristenzeit zu. Die Ferien beginnen demnächst, am 6. Dezember, wo man in Deutschland Nikolaus feiert, gibt es hier in den Schulen den „Iceblock Friday“. Diese Bezeichnung habe ich das erste Mal auf der elektronischen Anzeigentafel der Grundschule gelesen. Hörte sich aufregend an, so ein „Iceblock-Friday“! Große Eisblöcke für die armen Kinder, die nie Schnee haben an Weihnachten?? Schnell mal googlen.. und musste enttäuscht feststellen, dass die Kiwis zu „Eis am Stiel“ „Iceblock“ sagen.. hmm, also: statt Nikolaus gibt es an den Schulen dann Eis am Stiel für alle! Auch nicht schlecht, wenn auch nicht besonders spektakulär 😀 Weiterhin verkünden die Anzeigetafeln, dass Elternsprechtage stattfinden und schon die Uniformen für das nächste Schuljahr geordert werden können. So eine Anzeigetafel hat hier jede Schule und wenn mal ein Schüler was besonderes geleistet hat, steht das auch auf der Tafel, für alle sichtbar an der Straße. Unsere Kinder finden die Idee, da angezeigt zu werden nicht so toll, aber ich mag die Tafeln. Da ist doch jeder, der vorbei fährt, immer über die nächsten Termine informiert und verpasst auch keinen Elternsprechtag mehr – auch wenn die Kids davon zu Hause lieber nichts gesagt haben… 😉